Altbausanierung: Eigenleistungen nicht überschätzen

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Eine Altbausanierung kostet Geld – und zwar nicht zu knapp. Da erscheint die Idee eines Bauherrn logisch, in die Hände zu spucken und so viel wie möglich in Eigenleistung zu erbringen. Doch wieviel können Sie als berufstätiger Mensch neben Ihrer Erwerbstätigkeit wirklich noch auf dem Bau leisten? Wieviel schaffen Sie wirklich, wenn Sie nicht über jahrelange Erfahrung und das richtige Werkzeug verfügen? Oder verzögern Sie durch Ihre Eigenleistung die Sanierung sogar und treiben den Preis des Projekts unnötig nach oben?

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Dinge Sie tatsächlich und realistisch selbst erledigen können und bei welchen Aufgaben Sie sich unbedingt fachliche Unterstützung ins Boot holen sollten, um fatale Fehler und hohe Folgekosten zu vermeiden.

Eigenleistungen bei Sanierung: Nicht ohne Risiken

Der meistgehörte Satz einer jeden Lebensabschnittsgefährtin auf diesem Planeten ist vermutlich: „Handwerker? Das kann ich doch selber“. Oft gefolgt von der Aussage: „So können wir eine Menge Geld sparen“. Das mag bei kleinen Renovierungen, also beim Malern, Tapezieren und vielleicht auch noch beim Verlegen von Laminat den Tatsachen entsprechen. Wenn es dann allerdings ans Eingemachte geht und beispielsweise ein Altbau komplett saniert werden soll, dann sieht die Sache ganz anders aus.

Bauherren überschätzen ihre Fähigkeiten

Oft überschätzen sich Bauherren hinsichtlich ihrer Fähigkeiten und ihrer Ressourcen. Wer nicht über das notwendige handwerkliche Talent, die Erfahrung und das geeignete Werkzeug verfügt, riskiert, dass sich das Projekt in die Länge zieht und dass durch unsachgemäße Arbeiten Schäden entstehen, die für teures Geld wieder behoben werden müssen.

Auch hinsichtlich der Finanzierung ist eine realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten von entscheidender Bedeutung, da eine Überschätzung der Eigenleistungen später zu Zahlungsschwierigkeiten führen kann.

Eine Sanierung erfordert Zeit, Kraft und Können

Wenn Sie vor der Sanierung eines Altbaus stehen, sollten Sie sich also die Frage nach der zeitlichen Verfügbarkeit, den körperlichen Kraftreserven und des handwerklichen Geschicks so ehrlich wie möglich beantworten. Nicht fachgerecht durchgeführte Eigenleistungen können hohe Folgekosten verursachen. Eine fehlerhaft verbaute Dämmung oder ein falsch montiertes Fenster lassen sich nicht einfach so korrigieren. Daher ist es durchaus sinnvoll, den eigenen Stolz hintenanzustellen, und einen Fachmann mit den kniffligen Dingen zu beauftragen.

Eigenleistungen verzögern die Altbausanierung

Da die meisten Bauherren berufstätig sind, können Eigenleistungen bei der Altbausanierung höchstens nach Feierabend und an den Wochenenden erbracht werden. Dazu gesellt sich in vielen Fällen noch die handwerkliche Unerfahrenheit. All das kann dazu führen, dass viele Arbeiten deutlich länger dauern, als wenn ein Profi sie erledigt hätte.

Die Verlängerung der Bauzeit wirkt sich natürlich auf die Baunebenkosten aus, da unter Umständen für eine längere Zeit Miete gezahlt oder eine Unterkunft für den Übergang gefunden werden muss und so zusätzliche Zinsen anfallen. Damit am Ende die Finanzierung nichts ins Wanken gerät, sollten Sie hier genau planen.

Vertrauen Sie der Einschätzung Ihrer Bank

Bei der Planung einer Baufinanzierung spielen Eigenleistungen eine wichtige Rolle, weswegen sie im Volksmund auch gerne als „Muskelhypothek“ bezeichnet werden. Entsprechend genau berechnen auch die Banken die Eigenleistungen und bewerten sie zudem mit einem Maximalwert von 15 Prozent der Bausumme. Wenn Sie am Ende kein böses Erwachen erleben möchten, tun Sie gut daran, den Einschätzungen Ihrer Bank zu folgen, um am Ende nicht in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten.

Wie hoch die monatliche Rate der Finanzierung ungefähr wird, können Sie sich schon im Vorfeld mit einem Baufinanzierungsrechner ausrechnen.

Keine Gewährleistung bei Eigenleistungen

Wenn ein ordentlich angemeldeter Handwerker einen Auftrag ausführt, dann muss er gewährleisten, dass die Arbeiten korrekt durchgeführt wurden. Im Zweifelsfall muss er nachbessern und für die Kosten der Nachbesserung im Rahmen der Gewährleistung selbst aufkommen.

Verursacht ein Bauherr im Rahmen seiner Eigenleistungen aufgrund mangelhafter Ausführung seiner Arbeiten einen Folgeschaden, dann greift die Gewährleistung natürlich nicht. Dann bleibt der Bauherr auf den Reparaturkosten sitzen. Gleiches gilt, wenn private Bauhelfer pfuschen und Folgeschäden verursachen.

Genaue Absprachen verhindern Missverständnisse

Zu Problemen kann es auch kommen, wenn die Eigenleistungen nur einen Teil der Arbeiten abgedeckt haben, während der andere Teil von Handwerkern erledigt wurde. Oft lässt sich dann nicht mehr mit Gewissheit sagen, wer welche Arbeiten durchgeführt hat. Streit ist in einem solchen Fall natürlich vorprogrammiert.

Wer dies vermeiden möchte, muss genaue Absprachen mit den beteiligten Handwerksfirmen treffen und sollte lediglich Aufgaben übernehmen, die spätere Gewährleistungsansprüche nicht gefährden können.

Für die Sicherheit ist der Profi zuständig

Sicherheitsrelevante Dinge wie die Berechnung von Statik oder das Installieren einer Gasanlage dürfen vom Gesetz aus, ohnehin nur von professionellen Fachleuten durchgeführt werden. Doch auch andere Arbeiten, welche die Konstruktion, die Bauphysik oder jede Form von Abdichtung betreffen, sollten Sie im Zweifelsfall in die Hände von Profis geben.

Baufehler können schnell zu immensen Folgekosten und einer enormen Zeitverzögerung führen, die sich wieder auf die Baunebenkosten und somit letztendlich auf die Finanzierung auswirkt.

Welche Eigenleistungen sind empfehlenswert?

Bei einer Altbausanierung kommen Handwerker aus vielen verschiedenen Gewerken zusammen, die alle ihre eigenen, teils unterschiedlichen Aufgabe haben. Einige dieser Aufgaben können Sie als Bauherr durchaus in Eigenleistung erbringen. Andere sollten Sie allerdings aus oben genannten Gründen in jedem Fall vom Profi durchführen lassen. Schauen wir uns doch mal an, welche Arbeiten Sie selbst in die Hand nehmen können:

  • Rohbau: Beim Rohbau ist nicht nur viel Fachwissen, sondern auch die eine oder andere Spezialmaschine erforderlich. Aus diesem Grund sollten sich Bauherren höchstens als Bauhelfer anbieten und beispielsweise Material von einem Ort an den anderen bringen oder die Baustelle reinigen. Alles andere sollten Sie dem Fachpersonal überlassen. Wenn beim Rohbau Fehler gemacht werden, lassen sich diese später nur unter erheblichem zeitlichen und finanziellen Aufwand wieder beheben.
  • Das Verputzen von Wänden, Decken und Böden sieht leichter aus als es ist. Bauherren könnten sich hier um die Vorarbeiten kümmern und möglicherweise sogar den Wandausbau in Eigenregie durchführen. Das Verputzen oder Verlegen von Estrich sollten Sie allerdings besser den Profis überlassen, wenn Sie nicht über Erfahrung und eine gute Portion handwerkliches Geschick verfügen.
  • Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen dürfen in vielen Fällen nur von ausgebildeten und geprüften Fachleuten durchgeführt werden. Dazu zählen auch Arbeiten am Sicherungskasten. Wer hier selbst Hand anlegt und pfuscht, riskiert nicht nur die Gesundheit oder das Leben der späteren Bewohner, sondern verliert auch das Recht auf Gewährleistung. Das kann dann beispielsweise bei einem Totalverlust durch einen Kabelbrand schnell, sehr teuer werden.
  • Es ist der Innenausbau, wo Bauherren bei der Altbausanierung schließlich tatkräftig zupacken können. Dazu gehört unter anderem das Streichen und Tapezieren von Wänden oder das Verlegen von Bodenbelägen. Allerdings sollten Sie sich auch hier im Klaren darüber sein, dass für ein perfektes Ergebnis eine Menge handwerkliches Geschick und Erfahrung notwendig ist.

Altbausanierung: Eigenleistungen mit Bedacht erbringen

Eigenleistungen können bei einer Altbausanierung die Baukosten signifikant senken. Allerdings sollte man bei der Einschätzung seiner Möglichkeiten realistisch bleiben. Banken bewerten die sogenannte Muskelhypothek oft mit maximal 15 Prozent. In vielen Fällen können Eigenleistungen aber aufgrund mangelnder Zeit oder geringem handwerklichen Geschick die Bauzeit und die Baukosten deutlich nach oben treiben. Außerdem können sich Eigenleistungen auf den Gewährleistungsanspruch auswirken und dazu führen, dass der Bauherr auf Folgekosten durch notwendige Nachbesserungen sitzenbleibt.

Kleinere Arbeiten, vor allem im Bereich des Innenausbaus, können vom Bauherren in Eigenleistung übernommen werden. Alles andere sollten Sie aber aus oben genannten Gründen einem professionellen Handwerker überlassen.

Wenn Sie die Sanierung eines Altbaus oder die Generalrenovierung einer Wohnung planen, setzen Sie sich mit uns in Verbindung und wir erstellen Ihnen ein individuelles Angebot.

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